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15.11.2007, Pressestimmen

Melodie & Rhythmus (November 2007)

Entspannt und Gelöst, die Martin Rühmann Band setzt zum „Landgang“ an
von Stefan Gebhardt

Eine abgegriffene Musikjournalistenweisheit besagt, dass das zweite Album einer Band wohl das schwerste sei. Völliger Quatsch, denkt man beim Hören der neuen CD der Martin Rühmann Band. Denn wagt man den Vergleich mit dem Debütalbum „Keine Haie“ der Magdeburger aus dem Jahr 2005, stellt man fest, dass „Landgang“ noch gelöster und entspannter klingt. Das erste Album war eigentlich eine Art Zufallsprodukt, „kam quasi aus dem Nichts“, wie Martin Rühmann erklärt. Er hatte einige Songs in den letzten sechs Jahren geschrieben, suchte sich drei gute Musiker und begann mit den Aufnahmen. „Wir hatten nicht die feste Absicht, eine CD zu produzieren. Dies ergab sich während der Session einfach so.“ Dass „Keine Haie“ dann einen solchen Erfolg in den Feuilletons und Liederhitparaden auslöste, war weniger für die Musikkritiker, als vielmehr für die Band selbst eine Überraschung. „Wir wussten bis dahin gar nicht, dass es eine Liederbestenliste gibt“, gesteht Bandgitarrist Dirk Rudolf. Spätestens als ihr Debütalbum im Juli 2005 dort zur Platte des Monats gekürt wurde, dürfte ihnen diese Hitparade, in der sich mittlerweile Bands wie Tocotronic und Wir sind Helden tummeln, ein Begriff geworden sein. Trotz des Erfolges spürte man für die Fertigstellung des jetzt erschienen Nachfolgealbums keinen großen Druck. „Wir haben uns viel Zeit gelassen, sodass ich auch meine Antennen weiter ausfahren konnte, die dann zu den Geschichten führten, die auf „Landgang“ zu hören sind“, so der Bandleader, der im Übrigen Bruder von Schauspieler Thomas Rühmann, dem mittlerweile bekanntesten TV-Arzt der Leipziger Krankenhausserie „In aller Freundschaft“, ist. „Landgang“ ist eine bewusst entstandene Platte, die weniger verspielt und dafür erdiger auf die Hörerschaft wirkt. Obwohl Martin Rühmann mit einer Ausnahme alle Texte und Kompositionen selbst verfasste, ist der Bandanteil auf dem neuen Silberling deutlich größer. Wenn Rühmann über die Entstehung der neuen Lieder erzählt, redet er stets in der Wir-Form. Vielleicht erweckt gerade deshalb das neue Album einen so runden, homogenen Eindruck. „Landgang“, auch hier und da aufgrund des Covers als das „Gelbe Album“ betitelt, hat in jedem Fall das Zeug dazu, an die 2005er Erfolge nahtlos anzuknüpfen. „Unsere nächste Platte wird dann ein blaues Cover haben“, witzelt Schlagzeuger Lorenz Wühler. Ein blaues Album? Das klingt für die Musikjournaille nach noch mehr Entspannung.

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