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Neuigkeiten

20.05.2007, Pressestimmen

Dates (20. Mai 2007)

Landgang – Mit ihrer zweiten CD verspricht und hält die Magdeburger Martin Rühmann Band viel.
von Henning Lühr

Bei der Martin Rühmann Band ist die Mannschaft der Star. Zwar liefert der Sänger und Gitarrist Martin Rühmann Texte und Akkorde aber der endgültige Song wird von den Musikern Lorenz Wühler (Gesang, Schlagzeug), Dirk Rudolf (Gitarre, Trompete) und Lars Düseler am Bass entscheidend mitgeprägt und unterliegt bis ins Studio hinein einer stetigen Veränderung. Im laufenden Schaffensprozess wird sich an Details gerieben, Finger werden in Wunden gelegt und musikalische Ideen ver- und entworfen. Immer demokratisch aber nie beliebig. Musikalisch beackert die Band das weite Feld der handgemachten Musik, zeigt aber auch keine Scheu, elektronische Instrumente oder Soundscapes einzubauen. Ob Chanson, Folk oder Singer/Songwriter, die Einflüsse sind vielfältig. Die eigenen Stärken des Quartetts werden aber zu keinem Zeitpunkt von stilistischen Anbiederungen überlagert. Das Ergebnis ist ein äußerst homogenes. Die Rühmann Band hat Wünsche, Ängste und Sehnsüchte. Die haben andere zwar auch, aber selten werden diese so treffend in Worte gepackt. Auf dem zweiten Tonträger des Quartetts wird gehofft, geliebt und verflucht und an gebrochenen Herzen geknabbert, die nicht immer aus Gold sind. Überzogen pathetisch wird es dabei aber nie, auf Selbstmitleid und Weh-Wehchen wird verzichtet. Wie hier in Text und Melodie Gefühle verhandelt werden, verlangt Respekt. Die Rühmann Band vermag wahrhaft Schönes zu schaffen. Gesang und Musik führen kein von einander unabhängiges Eigenleben, sondern harmonieren perfekt. Jeder, der über ein halbwegs offenes Ohr verfügt, kann etwas mit den Texten Rühmanns anfangen, denen gehörte sowie er- und gelebte Geschichten zugrunde liegen, die aber jederzeit Platz für persönliche Interpretationen des Rezipienten offen lassen. Die Ausstrahlung der vorliegenden Songs des Quartetts machen einem glauben, dass diese nicht lügen oder gekünstelt sind, sondern im Gegenteil glaubhaft und echt. Und das allein ist schon aller Ehren wert.

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